Ab der Version 4.4.1.4 stehen den Anwendern des Softwaremoduls Compliance Management erweiterte Möglichkeiten speziell für die Dokumentation von Compliance-Informationen mit dem Reportgenerator „Prozessblatt“ bereit.
Neben verschiedenen ergonomischen Verbesserungen ist das System jetzt in Lage, Dokumente und Compliance-Attribute aus einer hierarchischen Struktur heranzuziehen in einem mehrseitigen Complianceblatt bzw. ZIP-Export zusammenzufassen.
Prozess- und Complianceblatt
Der Bericht „Prozess- und Complianceblatt“ dient der zusammenfassenden Dokumentation aller für ein Requirement, einen Prozess oder für ein Subsystem hinterlegten Daten. Er bietet über die Erstellung eines Berichts hinaus die Möglichkeit, den Bericht einschließlich der jeweils selektierten Anhänge in einem ZIP-Archiv zusammenzuführen und auf diese Weise zu exportieren.
Bei dem Bericht „Prozess- und Complianceblatt“ handelt es sich um verschiedene Darstellungsformen derselben Daten. Das Prozessblatt ist in verschiedene Kapitel untergliedert und ermöglicht den Ausdruck aller verfügbaren Daten. Das Complianceblatt hat einen etwas geringeren Umfang und dient speziell der Aufbereitung von Dokumenten und Compliance-Attributen.

Im nachstehend angeführten Beispiel soll ein Complianceblatt für die Auflage „CS ADR-DSN.D.265 Longitudinal slopes on taxiways“ erstellt werden, wobei diese Auflage in die Teilauflagen a, b.1 und b.2 unterteilt wurde, die ihrerseits Nachweisdokumente und Compliance-Daten umfassen.

Reportstruktur - Gezielte Aufbereitung der Inhalte für Adressaten
Dieser Reportgenerator ist so flexibel, dass exakt die benötigten Inhalte und Berichtselemente für den jeweiligen Empfänger herangezogen werden können.
Generell können Prozess- und Complianceblätter Inhalte der selektierten Auflage und aller hierarchisch nachgelagerten Teilauflagen in einem Gesamtbericht zusammenführen.
Für die selektierte Auflage können folgende Inhalte in den Bericht aufgenommen werden:
- Auflagenstammdaten
- (Compliance-) Attribute
- Dokumente
- Dokumente, die der aktuellen Auflage zugeordnet sind
- Dokumente aus verknüpften Objekten
- Globale Dokumente
- Maßnahmen
Die Elemente "(Compliance-) Attribute", "Dokumente" und "Maßnahmen" sind - organisatorisch betrachtet - mit Compliance-Kategorien verknüpft. Durch das An- oder Abwählen einer Compliance-Kategorie in dem Dialogelement Compliance-Bezug werden Dokumente und Maßnahmen der jeweiligen Kategorie hinzugefügt oder ausgeschlossen.
Für die hierarchisch nachgelagerten Auflagenteile können die Informationen
- (Compliance-) Attribute
- Dokumente
in den Report integriert werden. Die Auflagenteile können dabei beliebig tief gegliedert sein bzw. werden für alle weiteren Ebenen selektiert.
Das System berücksichtigt bei den nachgelagerten Teilauflagen keine Dokumente aus Objekten, mit denen die Teilauflagen verknüpft sind. Wenn verknüpfte Dokumente für die Nachweisführung von Bedeutung sind, so sind diese der übergeordneten Auflage zuzuordnen.
Auswahl von Compliance-Kategorien und -attributen
Die Auswahl von Compliance-Kategorien und Compliance-Attributen erfolgt komfortabel in dem nachstehend angeführten Baumelement „Compliancebezug“:

Die jeweils angeführten Elemente hängen von den Berechtigungen des eingeloggten Users an den Auflagen und den ggf. abweichenden Berechtigungen an den hierarchisch nachgelagerten Auflagenteilen ab.
Abhängig davon, welcher User das Complianceblatt generiert, stehen somit mehr oder weniger Informationen bzw. Elemente zur Verfügung.
Durch das An- oder Abwählen einer Compliance-Kategorie – z.B. „EASA Compliance“ oder „EASA Compliance Korrekturmöglichkeiten“ werden Dokumente und Maßnahmen der jeweiligen Kategorie generell hinzugefügt oder ausgeschlossen.
Im o. a. Beispiel werden Dokumente und Maßnahmen der Kategorie „EASA Compliance Korrekturmöglichkeiten“ nicht berücksichtigt, da diese Compliance-Kategorie abgewählt wurde.
Eine Compliance-Kategorie kann verschiedene Compliance-Attribute aufweisen, die Attribut für Attribut in den Report aufgenommen werden können.
Im o. a. Beispiel sollen beispielsweise weder das Compliance-Attribut „EASA Knotentyp“ noch die Compliance-Attribute „EASA Abweichung Korrekturmöglichkeiten“ und „EASA Abweichung Beschreibung Kategorie „EASA Compliance Korrekturmöglichkeiten“ angeführt werden.
Als letzten Punkt enthält das Baumelement „Compliancebezug“ die hierarchisch nachgelagerte Prozesse bzw. Auflagenteile. Hier können ebenfalls gem. der o. a. Logik Compliance-Kategorien und Compliance-Attribute ausgewählt werden, wobei die Einstellungen einheitlich für alle hierarchisch nachgelagerten Auflagenteile gelten.

Um das Parametrieren des Complianceblattes zu vereinfachen werden nur die Attribute und Kategorien angeführt, die mindestens einmal verwendet wurde oder denen mindestens ein Dokument zugeordnet wurde.
Auswahl von Dokumenten
Das untere Baumelement „Dokumente“ dient der gezielten Auswahl einzelner Dokumente:

Der Dokumentbereich ist primär gegliedert nach:
- Auflage (bzw. „CS ADR-DSN.D.265 Longitudinal slopes on taxiways“)
- Hierarchisch nachgelagerte Prozesse und
- Verlinkte Dokumente
Die Dokumente können einzeln an- und abgewählt werden – im vorstehend angeführten Beispiel sollen die Dokumente mit den internen Dokumentennummern 1110, 1112 und 1114 nicht in das aktuelle Complianceblatt eingeschlossen werden.
Bei den sog. „Verlinkten Dokumente“ handelt es sich um Dokumente, die Objektverknüpfungen der Auflage „CS ADR-DSN.D.265 Longitudinal slopes on taxiways“ zugeordnet sind. Im Beispiel handelt es sich um ein „Globales Dokument“ – das Airport Manual, das einschließlich Hauptdokument und mitgeltenden Dokumenten in das Complianceblatt integriert wird.
Reproduzierbarkeit
Sämtliche Einstellungen, die für das Prozess- und Complianceblatt vorgenommen wurden, können als Abfrageeinstellungen wiederverwendbar im Abfragepool hinterlegt werden.
Ein Complianceblatt kann während Bearbeitung von Auflagen und Auflagenteilen bereits vorab durch das Project Office zusammengestellt und bei Fertigstellung komfortabel ergänzt werden.
Berichtsdesign
Die aktuell selektierten Compliance-Attribute, Dokumente und weiteren Reportbestandteile werden nach einer Betätigung folgender Schaltfläche in einer Druckvorschau angezeigt.

Die Druckvorschau kann als PDF-Datei ausgegeben werden. Für die PDF-Datei kann in dem Eingabefeld „PDF-Titel“ ein individueller Report-Titel vergeben werden.


Datenübergabe via ZIP-Archiv
Die vereinfachte Datenübergabe an Behörden oder andere externe Empfänger ist ein wesentliches Leistungsmerkmal des Softwaremoduls Compliance Management.
Bei dieser Datenübergabe wird ein ZIP-Archiv erstellt, das aus den Komponenten
- Compliance/Prozessblatt im Format PDF
- Dokumente gem. Selektionsdialog
- README-Datei
bestehen kann.
Die Erstellung eines ZIP-Archives erfolgt im Anschluss an die Generierung einer Druckvorschau.
Eine Betätigung der Schaltfläche

öffnet den nachstehend angeführten Dialog:

Das Datenfeld ZIP-Dateiname ermöglicht die Änderung des systemseitig für das ZIP-Archiv vorgeschlagenen Dateinamens.
Das Listenfeld Dokumente enthält die für den Export selektierten Dokumente. Bei der Datei CS ADR-DSN.D.265 Version 1.0.PDF handelt es sich um das Complianceblatt selbst.
Das Datenfeld „Inhalt der Readme-Datei“ dient der Erfassung von Hinweisen zur Verwendung des ZIP-Archives für den Empfänger. Die Datei erhält den Namen „README.TXT“ und wird nur dann generiert, sofern tatsächlich ein erläuternder Text erfasst wurde.
Das ZIP-Archiv wird automatisch serverseitig in ein Verzeichnis eingestellt, sofern der Systemparameter 9900433 gesetzt wurde. Sofern der Systemparameter 9900433 nicht ausgefüllt wurde, wird die ZIP-Datei im jeweiligen Download-Verzeichnis des Browsers bereitgestellt.
Die ZIP-Datei und das Complianceblatt im Format PDF werden systemseitig nicht archiviert.
In der Änderungshistorie der Auflage, für die das ZIP-Archiv generiert wurde, wird der Export inhaltlich dokumentiert:

In dem Datenfeld „Export Version 1.0 {5918} - Initiale Erstellung für Nachweis Compliance EU (VO) 139/2014“ dokumentiert das System, dass die Auflage in der Prozessversion „1.0“ exportiert wurde. Diese Version der Auflage führt den eindeutigen Versionsschlüssel 5918 und den Versionstitel „Initiale Erstellung für Nachweis Compliance EU (VO) 139/2014“.
Für jedes in dem Export enthaltene Dokument werden folgende Informationen bereitgestellt:
(Prozess: 9947414, Longitudinal slopes on taxiways / (b) (1) - EASA Unterpunkt) 1111, Nachweisdokument Taxiway 14, Rel. 1
Prozess: 9947414
Eindeutiger Schlüssel der Auflage oder der hierarchisch nachgelagerte Teilauflage, der das jeweilige Dokument zugeordnet ist.
Longitudinal slopes on taxiways / (b) (1)
Titel der Auflage oder der hierarchisch nachgelagerten Teilauflage, der das jeweilige Dokument zugeordnet ist.
EASA Unterpunkt
Compliance-Kategorie, der das Dokument in der Auflage oder der hierarchisch nachgelagerten Teilauflage zugeordnet ist.
1111
Eindeutige Dokumentenschlüssel des Dokumentes. Der Zugriff auf das Dokument kann direkt über die Dokumenten-ID erfolgen.
Nachweisdokument Taxiway 14
Dokumententitel des Dokuments.
Rel. 1
Release-Versionsnummer des übergebenen Dokuments. Die Release-Versionsnummern werden systemseitig vollautomatisch inkrementiert. Der eindeutige Dokumentenschlüssel „1111“ und die Release-Versionsnummer „Rel. 1“ ermöglichen die exakte Identifikation der Dateiversion, die in den Export inkludiert wurde – dieses ist insbesondere dann relevant, sofern die Nachweisdokumente ergänzt oder aktualisiert werden.
Das Datenfeld Zeitstempel dokumentiert, dass der Export im vorstehend angeführten Beispiel am 26.02.2016 um 11:59 durchgeführt wurde. Der Export wurde von dem Anwender „Sorge, Konstantin“ durchgeführt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass der Eintrag in der Prozesshistorie automatisch mit einem Klick auf folgende Schaltfläche generiert wird:

Wird diese Datei aus irgendwelchen Gründen verworfen, wird der Eintrag in der Prozesshistorie nicht entfernt. Hilfsweise kann ein beliebiges Datenfeld – z.B. „Versionshistorie Hinweis“ – dazu dienen, diesen Sachverhalt zu dokumentieren.
Non-Compliance-Berichte
Die Non-Compliance oder Abweichungsberichte sind Sonderformen des Complianceblattes.
Herstellerseitig werden für die Non-Compliance-Situation ELoS (Equivalent Level of Safety), AltMoC (Alternative Means of Compliance), DAAD (Deviation Acceptance and Actions Document) und SC (Special Condition) Compliance-Attribute ausgeliefert. Diese Sonderblätter können durch eine gezielte Auswahl der jeweiligen Compliance-Kategorie, der vorgesehenen Compliance-Attribute und der assoziierten Dokumente erstellt werden.
Im nachstehend angeführten Beispiel wurde nur die Compliance-Kategorie „EASA-Compliance SC“ mit den speziell für die Special Condition bereitgestellten Compliance-Attributen selektiert.
Lediglich die in der Special Condition angesprochene Procedure für den Wingman ist den „Allgemeinen Prozessstammdaten“ zu entnehmen. Durch die Aufhängung in den „Allgemeinen Prozessstammdaten“ kann dieses Dokument ohne spezielle Berechtigungen von allen Usern eingesehen werden.

Für die Druckausgabe ergibt sich folgende Vorschau:

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