Bei bescheidenen 32,8% Wahlbeteiligung stellen sich 54,3% der wahlberechtigten Münchener Bürger gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn. Die schweigende Mehrheit, die sich der Konsequenzen einer Torpedierung der wirtschaftlichen Entwicklung des Flughafen München bewusst ist, konnte offensichtlich nicht für den Gang an die Wahlurne mobilisiert werden.
Nach mehr als 10 Jahren mit durchschnittlich über 7 % Wachstum ist die Kapazität in Spitzenstunden bereits jetzt erschöpft. Die Zuteilung von Slots für neue Fluggesellschaften ist behindert, wodurch eine verkehrsabweisende Wirkungseintritt, die der prognostizierten Entwicklung von 58 Mio. Fluggästen im Jahre 2020 entgegensteht. Mit der dritten Start- und Landebahn wurde eine Erhöhung der Kapazität von 90 auf 120 Flugbewegungen pro Stunde angestrebt.
Es tröstet wenig, dass auch der Wettbewerber London weiterhin ohne dritte Start- und Landebahn auskommen muss. Interessanterweise gehen von englischen Gewerkschaften beauftragte Studien von einem langfristigen Beschäftigungseffekt von 65.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen durch den Bau der dritten Start- und Landebahn in Heathrow aus. Mögen diese Zahlen nicht 1:1 übertragbar sein, so wird doch die Größenordnung des wirtschaftlichen Schadens erkennbar. |